Santa Rita in Palermo

In 16 von tausenden Menschen besuchten Gottesdiensten wird in der Kirche Sant’Agostino das Fest der Heiligen Rita in Palermo gefeiert. Straßenhändler verkaufen Rosen, die in der Kirche gesegnet und dann nach Hause mitgenommen werden als Symbol der Hoffnung in scheinbar ausweglosen Lebenslagen.
Santa Rita gilt in Italien als eine der populärsten Heiligen. Ihr Tag ist zugleich der des großen Geschäfts für Blumenhändler. Vor der Kirche in Palermo stehen am 22. Mai, dem Namenstag von Rita, etwa ein Dutzend von ihnen und preisen Rosen lautstark mit „Dieci – cinque euro“ (Zehn – fünf Euro") an. Gefragt, wie viele er verkauft habe, erwidert einer der Händler: „20.000“.
Rita von Cascia wurde 1381 in Umbrien geboren. Früh und gegen ihren Willen wurde sie mit einem gewalttätigen Mann verheiratet. Der wurde ermordet, ihre beiden Söhne starben wenig später, und Rita tat, was stets ihr Wunsch gewesen war: Sie trat in ein Kloster der Augustinerinnen ein.
Dort sollte sie fast vierzig Jahre leben. Schon kurz nach ihrem Tod 1457 begann man, ihr mehr und mehr Wundertaten zuzuschreiben. Rita wurde für die Gläubigen zur „Heiligen des Unmöglichen“. Die offizielle Kirche sprach sie dennoch erst 1626 selig und 1900 heilig.
In Kirchen, auf Votivtafeln und in persönlichen Gebeten bitten Gläubige Santa Rita bis heute um Hilfe bei familiären Konflikten, schweren Krankheiten und anderen scheinbar unlösbaren Lebenslagen.