Nach der Jagd

Ein Jäger posiert mit von ihm im Coswiger Luch erlegten Wild. - Foto: Thomas Steinberg

Zwei Jahre ging Johannes immer wieder auf die Jagd, bevor er im Coswiger Luch das erste Mal Wild schoss: Ein Reh und einen Fuchs. In diesem Fall gehört das Posieren für die Kamera hinter der Strecke zum üblichen Ritual. Johannes, zum Zeitpunkt der Aufnahme Masterstudent, hat einen Bachelor in Forstwissenschaften, der Jagdschein ist dabei ein Muss.

Ins Cowiger Luch kam er als Mitglied des Corps Silvania Tharandt zu Dresden, einer farbentragenden und pflichtschlagenden Verbindung, die wie alle Corps für Außenstehende aus der Zeit gefallen scheint, aber Wert darauf legt, nicht mit den politisch teils weit rechts agierenden Burschenschaften gleichgesetzt zu werden.

Zu der so genannten Coleurjagd lädt einmal im Jahr der Dessauer Jagdpächter ins Luch ein, und die meisten Gäste sind „farbentragend“. Die Jagd wird als Böhmische Streife organisiert, bei der sich die Jäger in einer U-frömigen Kette durchs Gelände bewegen. Die Landschaft an der Elbe hält besondere Herausforderung parat: Man kämpft sich duch mannshohes Dickicht von Kletten, durch Disteln und Brennneseln, muss über umgestürzte Bäume steigen, durch Matsch und Pfützen waten. Nicht selten steht das Wild unmittelbar vor dem Jäger auf, bricht seitlich oder nach hinten aus – die Jäger sparen sich dann den ohnehin kaum sicher zu plaziernden Schuss.

Erlegt wurden bei der vierstündigen Jagd insgesamt zwei Rehe und ein Fuchs – von acht Jägern, einem Treiber und sechs Hunden.

Coswig (Anhalt),